Samstag, 27. Dezember 2008

Die Nacht

Die Nacht ist mein Liebhaber.
Sie ist verführerisch, spielt ihre mystischen Reize bewusst gegen mich aus. Sachte nimmt sie meine Hand, führt mich in das Dunkle, das Ungewisse. Ich habe keine Angst, denn die Nacht ist meine Freundin. Es ist sehr gut, mit ihr bekannt zu sein. Sanft streicht sie um meinen Verstand, benebelt mich, hüllt mich vollends ein in ihre behütende Dunkelheit.
Die Nacht ist meine Muse.

Sie regt die Sinne gekonnt an, offenbart unbekannte Welten, es ist so anders mit ihr, mit der Nacht. Ist sie bei mir, dann bin ich nicht mehr hier, sondern dort, nur bei ihr. Sie weiß um meinen Willen, sie lenkt ihn, beherrscht meine Gedanken.
Die Nacht ist mein Leben.
Das einzig Wahre. Sie kann nicht von anderen Einflüssen bestimmt werden, sie ist frei. Und wenn ich mit der Nacht lebe, bin auch ich frei.

Montag, 22. Dezember 2008

Ich brauch dich jetzt

Warten ist eine lästige Sache. Ich kann es nicht ausstehen. Das Gefühl der Sinnlosigkeit, genau zu wissen, dass doch erst morgen das zu Erwartende eintreten wird. Selbst das letzte bisschen Hoffnung schwindet mit jeder verstreichenden Minute. Warum tust du mir das an? Weißt du denn nicht, wie es mich quält auf eine Nachricht von dir zu warten? Jedes kleine Wort freut mich, jedes Zeichen, dass du an mich denkst oder gar denken könntest, lässt mein Herz schneller schlagen. Du hast mich in deiner Hand, schon lange. Ich weiß, es ist nutzlos länger hier zu sitzen, vermutlich schläfst du längst, doch ginge es nach mir, würde dich dein Schluckauf nicht einschlafen lassen. Ein klitzekleines Zeichen! Damit mein Warten nicht umsonst war. Warte nicht zu lange! Schnell verkühlen Gefühle im Strudel der Zeit, im Trubel des Lebens. Fordere dein Glück nicht heraus, öffne ihm die Tür, sonst klopf es an die nächste!

Ich mag dich doch.

Seelennacht

Es ist ein gewöhnlicher Abend
beginnend, wie so oft zuvor, mit dem Untergang der erschöpften Sonne
des dauernden Lichtes ganz schwach,
behutsam und vorsichtig als wolle sie niemanden erschrecken,
bete um Verzeihung habe sie sich zu einem ungünstigen Moment der Müdigkeit ergegeben.

Doch groß, rund und schön – der Mond.
Stolz und hell erhebt er sich über das Geschehen.
Das Treiben der Menschen erhellend mit seinem magischen Schein
so bedenkt er sie auch mit vorwurfsvollen Blicken.
Ist er da, haben sie zu schweigen.
Lauscht der Nacht,
haltet eure unreinen, unbedachten Worte für den Augenblick zurück,
hört ihr zu, der Nacht,
hört, was sie zu sagen hat.
Still, still!

Die Zeit des in sich Gehens ist gekommen,
schaut in eure Köpfe,
schmeichelt eurer Seele, dass sie sich eurer erbarmt,
gebt ihr einen Grund sich zu zeigen.
Nachts darf sie hervorkommen.
Scheu und wachsam zeigt sie sich dem erhabenen Mond.

Er nickt verstehend.
Ja, die Seelen der Menschen sind anders,
sie sind besser als ihre äußeren Fassaden,
reiner und gütiger als der Schein, den ihre Hüter wahren.
Der Mond mag sie, die Seelen gefallen ihm.

Kaum erkennbar und doch heller scheint der Mond in dieser Nacht.
Die Seelen haben ihn glücklich gemacht.

Träumen

Da liegt sie. Leblos, blass, liegt da wie tot, ist es aber nicht, liegt da, als würde sie nicht mehr aufwachen, liegt auf diesem Bett, diesem großen, weißen Himmelbett, liegt so da und schläft. Schläft, nach einer Nacht, die sie nie vergessen wird, eine Nacht die unglaublich zu seien Schien, endlos schien, und doch vorüberging, nach einer Nacht, die sowohl Liebe, als auch Hass mit sich brachte. Diese Nacht, die Nacht in der sie zu allem imstande war und doch zu nichts, eine Nacht in der sie fliegen hätte können und doch nur alles an ihr vorüberflog. Flog und flog, niemals stoppte. Wie ein Zugvogel. Alles flog vorüber und schien trotzdem stillzustehen. Da liegt sie. Liegt da nach dieser unvergessliche Nacht, liegt da, wacht auf. Wacht auf und merkt, alles war ein Traum, liegt da nach einer Nacht die sowohl Liebe, als auch Hass mit sich brachte. Da liegt sie.

[by H]

Now I had the time of my life!

Samstag, 30. August 2008

Zurück aus Bollmannsruh. Innere Zerrissenheit. Wehmütige Gefühle. Ich vermisse dieses Gefühl, ich bin so unfassbar glücklich. Diese Woche war die schönste in meinen ganzen langen Sommerferien. Die sind jetzt tatsächlich schon wieder vorbei.


Wir haben die verrücktesten Dinge getan, es war einfach schön.

Nachtbaden
Gequetschtes Filme gucken auf dem Doppelstockbett
Gemeinsames Übernachten im Wintergarten
Umfragen in Bollmannsruh (Birgit Fischer)
Baden im eiskalten See

Freunde
Glücksgefühle
Aufregung

DER PLOT

Die Welt ist im Wandel. Die Technologie ist so weit fortgeschritten, dass fremde Planeten besiedelt werden können. Doch die Welt bleibt dennoch wie sie schon immer war: Kommerzsüchtig. Aus dem neuen Projekt ‚Erste Marssiedler gesucht’ entwickelt sich rasch eine gewinnorientierte Kampagne. Die reichsten Menschen der Welt sollen die Möglichkeit bekommen, erste Bewohner der höchst modernen Marsstation, erbaut von Robotern, zu sein. Werbeplakate, Trailer, Radioreklame und faszinierende Live-Bilder der Krönung aller Technologien, der Marsstation, entwickeln eine begehrende Vorstellung in den Köpfen der Menschen. Ein Neuanfang, der jedoch nur den Zahlenden ermöglicht wird. Es dauert nicht lange und für eine Auswahl an Reichen soll der Traum tausender wahr werden. Doch das Unfassbare enttarnt sich als Unfassbar. Mitten im Universum ohne Rückkehrmöglichkeiten stellen die Gläubiger fest, dass alles ein Betrug war. Vor ihnen liegt ein kahler Planet ohne eine Spur von der auf dem neuesten Stand der Technik entwickelten Marsstation. Für die Reichsten der Reichen beginnt ein Kampf gegen eine Kraft, die ihnen bisher gänzlichen unbekannt war - die Isolation.

Donnerstag, 18. Dezember 2008

Was es ist

Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe


Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung


Es ist was es ist
sagt die Liebe

E. Fried

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Eine wahre Lüge

Wenn der Mensch ein Problem hat, sucht er den Grund überall, nur nicht bei sich selbst.
Die Klimakatastrophe naht. Wer ist schuld? Der Mensch? Eine Spezies, so jung wie die Menschheit, kann doch nichts dieser Größenordnung ins Rollen bringen! Höchstens mit den Augen rollen, das kann sie. Über jeden, der versucht ihr die Schuld in die Schuhe zu schieben. Abgeschoben und abgehakt. Alles ist viel einfacher, wenn es einen Verantwortlichen gibt, gegen den man zwar wettern kann, aber keine Rache fürchten muss. Furcht vor dem Wetter müssen kommende Generationen bewältigen.

Und da wäre ja auch noch diese verflixte Wirtschaftskrise! Umweltverschmutzung, verbrauchte Energiereserven, Unterdrückung, atomare Aufrüstung, Terrorismus, Kriege, Welthunger, Artensterben – Menschensterben. Irgendwer muss doch dafür aufkommen! Wer das sein wird? Wir! Ungefragt fragen wir uns, wie sich das szénario catá verhindern lässt. Zu viel auf einmal? Nicht doch, schließlich hat jede Generation ihre Aufgabe und unsere Vorgänger haben schon bewiesen, wie sich für Frieden und Gerechtigkeit kämpfen lässt! Lasst uns eine Mauer bauen, damit wir sie wieder einreißen können!

In unseren Augen soll das Bild der selbstlosen Helden erhalten bleiben. So kann uns gar nicht erst der Gedanken kommen, unsere Idole liefen kopflos vor den eigenen Problemen davon! Wenn überhaupt, dann werden wir nur sehr oberflächlich auf unsere Bedeutung für die Zukunft hingewiesen. Hauptsache wir merken nicht, was hier gewaltig schief läuft.

Die Rechnung geht einfach auf. Der Faktor Luxus, den inzwischen auch keiner mehr wirklich missen will, führt mehr und mehr zum uneingeschränkten Konsumieren. Solange wir weiterhin mit den Problemen von Highschoolabsolventen und Frauen suchenden Bauern beschäftigt werden, haben die Leute, denen wir als Mittel zum Zweck dienen, ihr Ziel erreicht: Wir vergessen unsere eigenen Sorgen. Alles bleibt wie es ist und keiner stört sie beim Ausbeuten unser Taschen, unseres Vertrauens und unserer Menschenwürde. Wer leidet? Alle guten Dinge sind drei! Die von ihnen benannte „Dritte Welt“ als Opfer des Kapitalismus. Und wer freut sich über unsere jährliche Weihnachtsspende, mit der wir unser Gewissen beruhigen? Für jeden gespendeten Euro nach Afrika fließen unter dem Tisch zehn zurück. Absolut oder relativ arm?

Das Bewusstsein, nicht alleine auf dieser Welt zu sein, wird von Anfang an unterdrückt. Menschanisch wird sortiert. Bereits in der Schule erfolgt eine sorgsame Selektion. Hauptschüler wird zum Harz IV Empfänger, Realschüler darf sich später für uns abrackern und Gymnasiasten wird der große Gewinn versprochen! Hey Leute, wir sind die „Elite“ der Gesellschaft! Wir lassen uns nicht PISAcken!

Ist das Demokratie? Volksherrschaft? Das Volk sind alle. Und alle bedeutet alle. Was ist Demokratie? Im Geschichtsunterricht sehen wir uns die Entstehung der Demokratie im antiken Griechenland an. Im Fernsehen sehen wir 2000 Jahre später ihr Versagen. Gegen wen soll sich das unzufriedene Volk in einer Volksherrschaft wenden? Die Griechen erkennen gerade, dass eine Gesellschaft nicht nur durch Reden, sondern in erster Linie durch das Handeln besteht, das zur Tat Schreiten. In Deutschland ist das längst ver-rückt.

Aber was können wir denn bewegen?
Wir können uns unserer Verantwortung nicht entziehen, auch wenn es uns die, die es besser wissen müssten, erfolgreich vormachen.
Wir sollten nicht andere bestimmen lassen, worüber wir zu lachen, wem wir zu vertrauen und was uns zu gefallen hat.
Wir sind die Zukunft! Sie müssen unsere Stimmen erhören, ob sie wollen oder nicht! Solange uns das klar ist und wir unser Recht einfordern, mitzubestimmen, haben wir die Chance aktive unsere Zukunft zu gestalten - zu verändern.

Demokratie ist kein Endstadium, das man einmal erreicht. Demokratie fängt im Alltag an, ist und bleibt tägliche Auseinandersetzung und Diskussion. Wenn wir uns weiterhin unserer Menschenrechte, Grundrechte und Bürgerrechte erfreuen wollen, müssen wir sie nicht nur achten, sondern vor allem gebrauchen!