Montag, 22. Dezember 2008

Seelennacht

Es ist ein gewöhnlicher Abend
beginnend, wie so oft zuvor, mit dem Untergang der erschöpften Sonne
des dauernden Lichtes ganz schwach,
behutsam und vorsichtig als wolle sie niemanden erschrecken,
bete um Verzeihung habe sie sich zu einem ungünstigen Moment der Müdigkeit ergegeben.

Doch groß, rund und schön – der Mond.
Stolz und hell erhebt er sich über das Geschehen.
Das Treiben der Menschen erhellend mit seinem magischen Schein
so bedenkt er sie auch mit vorwurfsvollen Blicken.
Ist er da, haben sie zu schweigen.
Lauscht der Nacht,
haltet eure unreinen, unbedachten Worte für den Augenblick zurück,
hört ihr zu, der Nacht,
hört, was sie zu sagen hat.
Still, still!

Die Zeit des in sich Gehens ist gekommen,
schaut in eure Köpfe,
schmeichelt eurer Seele, dass sie sich eurer erbarmt,
gebt ihr einen Grund sich zu zeigen.
Nachts darf sie hervorkommen.
Scheu und wachsam zeigt sie sich dem erhabenen Mond.

Er nickt verstehend.
Ja, die Seelen der Menschen sind anders,
sie sind besser als ihre äußeren Fassaden,
reiner und gütiger als der Schein, den ihre Hüter wahren.
Der Mond mag sie, die Seelen gefallen ihm.

Kaum erkennbar und doch heller scheint der Mond in dieser Nacht.
Die Seelen haben ihn glücklich gemacht.

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