Sonntag, 19. September 2010

Es warst immer du

Ich erinnere mich an zwei, die mir mal bekannt waren, auf einer Bank, den makellosen Himmel über uns; eine einzelne Wolke ist zu spät dran und hinkt ihrem Tross hinterher, der längst überm Dämmeritzsee verschwunden ist, vielleicht unterwegs auch ertrunken. In einem Moment aus alten Zeiten, der sich wie ein Wolkenguss unvorbereitet über mir erbricht, greife ich nach deinen Worten, versuche sie, die deine Ehrlichkeit fließend verlassen, in meinen Händen aufzufangen, doch alles was du sagst, ist zu flüchtig und frei, um es halten zu können. Viel lieber will ich dir lauschen und versuche, etwas in deinem versunkenen Blick wiederzufinden, das mir bestätigt, wie sehr du diesen Ort innerlich schon verlassen hast. Eine Art der Genugtuung breitet sich als warmes Gefühl in mir aus und ich weiß, dass wir uns ganz sicher wiederfinden werden, selbst mit verbundenen Augen, abgefrorenen Füßen, getinitusten Ohren und - wahrscheinlich - sturzbetrunken.

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