People are strange/ When you're a stranger/ Faces look ugly/ When you're alone
Montag, 23. Februar 2009
Glaubst du an Gott?
Sonntag, 8. Februar 2009
Inhalt des Rucksacks, mit dem ich losziehen möchte:
Musik,
Gitarre,
Handtuch,
Foto meiner Familie,
Weltkarte,
Buch,
Nasenspray,
was zum Schreiben,
Portion Glück,
Scheibe Schicksal!
Time
Die Nacht ist herein gebrochen.
Ich sitze an meinem Schreibtisch, das kalte Licht der sirrenden Tischlampe blendet mich. Die Augen sind wachsam auf das gegenüberliegende Fenster gerichtet. Meine Haltung ist angespannt, zum Sprung bereit, wenn es passieren würde. Für den Bruchteil einer Sekunde huschen meine Augen zu dem Wecker neben meinem Bett. Die Zeiger bewegen sich unablässig auf den höchsten Punkt des Uhrblattes zu. Niemals verändert sich ihr Tempo, ihre Richtung, unaufhaltsam setzen sie ihren Weg fort, nicht ahnend, in welchem Maße sie damit das Leben der Menschen beeinflussen. Die Menschen leben nach der Zeit. Es ist falsch, doch es ist für sie am einfachsten. Ich weiß, dass es ein Fehler ist. Wenn man das ganze Leben immer auf die Zeit achtet, die noch bleibt, verpasst man die entscheidenden Augenblicke. Es sind diese Augenblicke, für die sich das Leben lohnt. Doch es bleibt keine Zeit für sie, weil man sich schon zu sehr an das beständige Ticken des Alltags angepasst hat. Zeit ist eine Illusion, die sich die Menschen geschaffen haben. Sie gibt ihrem Leben einen Rhythmus, einen Anfang und ein Ende. Überschaubar, kurz, vorbei. Ich möchte mein Leben spüren, möchte so viel wie möglich sehen und erfahren, bevor ich diese Welt für immer verlasse. Doch richte ich mich nach der Zeit, die wir uns geben, bleiben mir kaum mehr als zwölf Stunden am Tag, um die Welt zu erforschen. Spätestens dann muss ich wiederkehren ins traute Heim. Wie weit schafft man es in zwölf Stunden? Nach ein paar Wochen, Monaten, vielleicht Jahren, gibt es innerhalb dieses Umkreises, den man in zwölf Stunden erleben kann, nichts mehr zu entdecken. Wie soll ich es so schaffen, mehr zu lernen, über die Menschen, das Leben und wozu es gut ist. Reichen mir zwölf Stunden am Tag? Zwölf, das ist die Hälfte der Dauer eines Tages. Ich lebe also nur halb. Das ist der Grund, weshalb ich mich entschieden habe, zu gehen. Ich werde sie verlassen, die Menschen, die mir je etwas in meinem Leben bedeuteten. Ich weiß, dass sie verzweifelt und traurig sein werden. Ich weiß, dass sie mich nicht vergessen können, denn sie haben zu viel ihrer Zeit mit mir verbracht als das sie diese Momente aus ihren Erinnerungen löschen könnten. Ich frage dich: Was würdest du tun? Was würdest du tun, wenn du dich einmalige Möglichkeit hättest, alles Bisherige hinter dir zu lassen und in völlig fremde und unbekannte Gebiete des Seins uns Erlebens vorzudringen. Würdest du den Preis dafür bezahlen?